Es war einmal eine E-Mail, die durch verschiedene Postfächer verschiedener Toastmasters bis zu mir gelangte.
Es ging um die Frage, wer die Toastmasters beim Unternehmerstammtisch der .garage berlin als soziales Netzwerk vorstellen möchte.
Ich habe die Aufgabe gerne angenommen. Wir schreiben den Januar 2012. Ich kontaktiere den Veranstalter und möchte wissen, wie viele Netzwerke sich vorstellen werden. „Vier“ schallt es aus meinem Telefon. „Darf ich bitte als letztes sprechen?“ „Wieso das denn?“ „Ich möchte die anderen Teilnehmer auf der Bühne nicht verunsichern, weil wir ein Rhetorikclub sind.“ „Na gut.“
Ich informiere mich über die .garage berlin. Die .garage berlin war seinerzeit (Gründung 2006) ein Projekt des Stadtteilzentrum Steglitz e.V.. Das Konzept der .garage berlin war ein „Start-up-Brutkasten“ für Menschen die sich selbständig machen wollten.
In Gruppen von jeweils 15 Menschen arbeiteten Sie gleichzeitig daran, ihre Idee von der eigenen Firma umzusetzen oder sich als Freiberufler selbständig zu machen. Die Teilnehmer waren im ALG-II-Bezug und hatten den Wunsch, ihre berufliche Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen.
Die Idee und die Perspektive waren damals folgende: Interessenten kamen mit einer Idee, an die Sie glaubten und waren davon überzeugt, dass sie sich umsetzen lässt. Die .garage gab diesen Menschen 6 Monate Zeit diese Geschäftsidee zu entwickeln, zu schärfen und umzusetzen. Dabei wurde die Entfaltung der persönlichen Voraussetzungen der Gründer gefördert, um als Unternehmer erfolgreich zu sein. Die .garage berlin hatte damals ihren Sitz in der Holsteinische Straße 39 in 12161 Berlin. Im denkmalgeschützten Industrieensemble der Goerz-Höfe herrscht auch nach über 120 Jahren noch geschäftig-kreatives Treiben.
Wo einst der Fabrikant Carl Paul Goerz (1854-1923) Objektive, Kameras, Scheinwerfer, Entfernungsmesser und andere feinmechanische und optische Geräte produzierte und im Ersten Weltkrieg für das Militär Ferngläser, Zielfernrohre und U-Boot-Periskope an die Front schickte, hatten nun Existenzgründer die Chance ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln.
Die Idee war, jeweils 15 Gründer, arbeiten gleichzeitig gemeinsam in dem großzügigen .garage-Raum an mobilen Arbeitsflächen und Computerinseln, ausgestattet mit Telefonen und kompletter Büroausstattung. Die Atmosphäre war geprägt von Dialog und Ideentausch, Offenheit und gegenseitiger Unterstützung. Die .garage war ein Ort der Ideenentwicklung und Umsetzung, ein Ort des Wissens und Erfahrungsaustausches, vor allem ein Ort der Praxis und des Machens, der Mut machte. Ideen sind nur tauglich, wenn sie im Markt bestehen. Gedanken zur Produktakzeptanz und Finanzierung, zu Werbe- und Vertriebsstrategien prägten den Dialog.
Alle verfolgten unterschiedlichen Ideen. Die Vielfalt beflügelte und half, neue Sichtweisen zu entwickeln. Alle Gründer hatten in der Gründungsphase sechs Monate Zeit, das Unternehmen innerhalb des Inkubators aufzubauen. Externe Unternehmensberater begleiteten und coachten die Gründer und Ihre Firma ganz individuell. In Seminaren und Trainings lernten Sie das, was Sie noch brauchten und was Ihnen Sicherheit geben sollte. Die Projektleitung der .garage, vertreten durch Guido Neumann, schaute auf den Fortschritt, zeigte Perspektiven auf und hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Gründer. Die .garage berlin heißt heute DIE ANDERSBERATER GmbH und hat ihren Sitz in der Wilhelm-Busch-Straße 12 in 12043 Berlin-Neukölln.
Konkret gab es zum damaligen Zeitpunkt einen Unternehmerstammtisch, der ein Mal im Monat stattgefunden hat. In diesem Rahmen war für den 14. Februar 2012 die Veranstaltung ‚Unternehmerstammtisch‘ geplant. In der Vorbereitung zu dieser Rede überlegte ich mir, was könnte meine Redeabsicht und mein Redeziel sein. Irgendwann beim Duschen fiel es mir ein – ich frage die Teilnehmer, ob es ein paar Leute gibt, die Lust haben mit mir gemeinsam einen Toastmastersclub zu gründen. Einen Namen hatte ich auch – Steglitz Toastmasters. Am 14. Februar 2012 hielt ich als letzter Redner meine Präsentation und am Ende der Rede fragte ich die Zuhörer. Fünf Personen meldeten sich und wir konnten starten. Im April 2012 war es dann soweit, wir starteten mit einem Demo-Abend. Unterstützung gab es aus den anderen Clubs, Handbücher hatte ich bei toastmasters.org bereits bestellt. Ab da haben wir jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat einen Clubabend durchgeführt. Im Juli 2013 hatten wir die notwendigen zwanzig Mitglieder zusammen und konnten den Club bei Toastmasters International anmelden (im Toastmastersjargon: chartern). Am 14. Oktober 2023 gab es nun unsere Feier zum zehnjährigen Bestehen der Steglitz Toastmastes.
Toastmasters International ist eine weltweit anerkannte Organisation, die seit 1924 besteht und ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten hat. Heute greifen ihre Mitglieder auf ein großes Netzwerk an Klubs in unzähligen Ländern zurück. Jeden Tag unterstützen sich so Millionen von Menschen gegenseitig in ihrer Entwicklung und Weiterbildung.
Die Steglitz Toastmasters bieten ihren Mitgliedern ein vielfältiges Programm an regelmäßigen Clubabenden und gelegentlichen Workshops, um die Rhetorik und Kommunikation zu verbessern. Dazu gehören unter anderem Redewettbewerbe, Seminare zur Präsentationstechnik und Coachings zur Verbesserung der Körpersprache. Die Steglitz Toastmasters sind eine Erfolgsgeschichte, ich bin sehr froh, dass ich vor zehn Jahren diesen Club gegründet habe.“
Die Steglitz Toastmasters sind offen für alle, die ihre Rhetorik und Kommunikation verbessern möchten. Interessierte können sich auf der Website des Clubs, bei Facebook und Instagram informieren und als Gast an jedem Clubabend teilnehmen.