oder: Wie mache ich es besser?

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Redeprojekt 5: Communication on TV

hier der Wortlaut der Rede:

 

4000 ist die Zahl des Tages.

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Liebe Toastmaster, sehr verehrte Gäste.

4000 Videos werden pro Minute weltweit bei Youtube eingestellt. Sicherlich, das sind Fernsehsendungen, Musikvideos, aber eben auch selbst produzierte Videos. Worauf ist zu achten, wenn ihr eigene Videos produziert? Toastmasters hilft uns dabei. Eine klare Struktur, eine allgemeine und eine spezifische Redeabsicht, kurze Sätze, also parataktischer Satzbau, der Einsatz von rhetorischen Stilmitteln – all dies dient dem besseren Verständnis eures Videos. Die Stimme und die Mimik, als Teile des körpersprachlichen Ausdrucks gewinnen an Bedeutung. Die Gestik verliert an Bedeutung. In der Analyse der Körpersprache bewerten wir den Stand und den Blickkontakt. Dies ist beim Video anders. Hier gilt der starre Blick in die Kamera als die bessere Variante, den eure Zuschauer sitzen hinter der Linse. Der Bewegungsradius ist sehr eingeschränkt. Hier gilt im wahrsten Sinne des Wortes ein fester Stand. Wippen nach vorne, schaukeln zur Seite oder durchs Bild wandern sind unzulässig. Wie stellt ihr euch nun ins Bild? Eine Hilfe sind eure Hände. Daumen nach oben oder unten, Zeigefinger abgespreizt – so bekommt ihr einen ersten Eindruck von einem 16: 9 Bildausschnitt. Das ist es, was die Kamera aufzeichnet. Als nächstes ist es wichtig ins Bild zu sprechen. Stellt euch ein klein wenig seitlich auf, so sprecht ihr immer in das Bild. Als letzten Aspekt solltet ihr unbedingt den goldenen Schnitt berücksichtigen. Was wird in der Photographie unter goldenem Schnitt verstanden? Nun, die Idee des goldenen Schnittes ist sehr alt. Wir finden ihn schon bei Schnecken mit Haus, bei Proportionen des menschlichen Körpers wie wir sie schon bei Zeichnungen von Leonardo da Vinci finden oder wir finden den goldenen Schnitt bei der Aufteilung des Bildschirms vom Apple iPhone. Wir teilen das Bild in der Breite in drei Teile. Dann haben wir einen breiteren und einen schmaleren Teil.  Und genau in der Mitte zwischen breitem und schmalem Teil, da stellen wir uns auf. Weshalb sollten wir das tun? Stehen wir genau in der Mitte des Bildes, so wirkt dies statisch und langweilig. Stehen wir im goldenen Schnitt, so wirkt das Bild harmonisch, geordnet, gut proportioniert. Nachdem wir unseren Text nach rhetorischen Kriterien vorbereitet haben und die richtige Position im Bild gefunden haben, könnten wir starten. Doch einige zusätzliche Aspekte sollten Berücksichtigung finden. Als erstes das Licht. Bei Tageslicht zu arbeiten hat viele Vorteile und einen Nachteil. Vorteil ist  das helle Licht, ihr benötigt kein zusätzliches, künstliches Licht. Nachteil sind harte Kontraste, auch Schlagschatten genannt. Zusätzlich sind Umgebungsgeräusche zu beachten. Am Clubabend sorgen wir dafür, dass alle ruhig sind. Das gelingt uns in einer großen Stadt wie Berlin nicht immer. Wichtig ist auch, die Kamera ruhig zu halten, am besten stellt ihr sie auf ein Stativ und macht den Kameramann zur Salzsäule. Dicht ran mit der Kamera, damit möglichst viel vom Kopf zu sehen ist und kein Zoom einsetzen. Das war sicherlich ein wenig viel für euch, deshalb fasse ich es nochmals zusammen:

  • Vieles von Toastmasters könnt ihr für ein Video nutzen.
  • Gliederung, Redeabsicht und sprachlicher Einsatz sind hilfreich.
  • Bei der Körpersprache gilt: Viel Stimme und Mimik, wenig Gestik und ruhiger Stand.
  • Videospezifisch ist in das Bild hineinzusprechen und den goldenen Schnitt für eure Position zu suchen, die Kamera auf ein Stativ zu stellen und keinen Zoom zu nutzen.

Wenn ihr diese Punkte berücksichtigt, bin ich sicher, dass eure Videos zu den besseren Videos auf Youtube gehören werden. Nur Mut, ein wenig Übung gehört dazu, aber das wisst ihr ja schon von Toastmasters. .

JURGEN HALL – Speaker Toastmasters-Steglitz