Fünf Toastmasters auf der Autobahn nach Rostock,

Astrid, Anina, Hans, Patricia, und Claudia am Steuer: Munter schwatzend achten wir kaum auf die weiten Landschaften Mecklenburgs, den herbstlichen Vogelflug und die Laubfärbung.

Der Austragungsort des Wettbewerbs liegt in einem Industriegebiet bei Warnemünde.Rostock_Wappen

Wir sehen den Hafen von fern: ein Schiff, Entladekräne, eine Vorstellung von Meeresbrise. Wir unterqueren die Warnow und müssen zu unserer Erheiterung für die 790m-Tunnel-Strecke eine Gebühr von 3,50€ löhnen. Es ist die erste mautpflichtige privatwirtschaftlich betriebene Fahrstrecke in Deutschland.

An der Jägerbäke liegt die riesige Backsteinlagerhalle, in der seit Oktober 2011 die Moya Kulturbühne ihr Domizil hat. Wo früher für die Heinkel-Flugzeugwerke und das Fischkombinat gearbeitet wurde, finden in einer 950 qm großen und 7m hohen Halle mit 750 Sitzplätzen Konzerte, Comedyshows, Kleinkunst und Sportevents statt. Wir treffen uns in einem kleineren Nebengelass mit grünem Teppichboden und opulenter Bar, an der wir mit Kaffee, Streuselkuchen und Wasser versorgt werden.

Nach Begrüßung und Einweisung der Richter und Wettbewerbsteilnehmer hören wir die acht humorvolle Reden und die acht Stegreifreden der Vertreter unserer vier Area-Clubs: Berliner Meisterredner, Berliner Redekünstler, HanseRedner Rostock und Steglitz Toastmasters.

Katja Zarm, unsere Area-Leiterin aus Rostock, moderiert freundlich; unsere Steglitzer Teilnehmer, Claudia und Hans im Wettbewerb Humorvolle Rede und Claudia und Astrid im Wettbewerb Stegreifrede, vertreten uns würdig.

Claudia beschreibt ihren Mehrgenerationenhaushalt: die Mülltrennungsrituale ihres Ü80-Vaters, die Wiedergeburtswünsche ihren Sohnes (Kaugummi, Puma, Steinhaus) und ihre eigenen Erfahrungen mit den Wechseljahren bei Mann und Frau.

Hans entführt uns in eine fröhliche Runde von Tatortfans, die von einem erimitierten Alt-Germanistik-Professor dominiert wird. Der lenkt mit seinen blutrünstigen Leseproben aus dem Nibelungenlied so von der Leinwand ab, dass man das Kanzlerduell am 1.9.2013 für ein zähes Tatortverhör hält und doch schon ahnt, dass die Hauptverdächtigen eine Koalition bilden könnten. Mit dieser Rede qualifiziert sich Hans für die nächste Wettbewerbsebene und wird uns beim Division-Wettbewerb am 2.11.2013 in Dresden vertreten. Wir freuen uns und gratulieren herzlich.
Bei den Stegreifreden improvisieren die Teilnehmer zu einer Buddha-Figur.

Claudia beschreibt die Geburt ihres Sohnes, der sie mit spärlichem Haarschopf und herzlichem Lächeln an einen kleinen Buddha erinnerte.

Astrid reflektiert über Entspannung, Lebensfreude und Gelassenheit, die der Buddha für sie repräsentiert.

Die weitgehend vorbereitete „Stegreifrede“ einer anderen Teilnehmerin fällt bei den Richtern berechtigt durch.

Bei der Stegreif-Siegerehrung, nach Interviewfragen, Trommelwirbel auf den Oberschenkeln und Medaillien an Schmuckbändern, sind unsere beiden Mitglieder leider nicht unter den ersten drei.
Nach dem Wettbewerb fahren ins Gasthausbrauerei Trotzenburg, einem ehemaligen Forsthaus im Barnbecker Wald, das mit der Errichtung des angrenzenden Rostocker Zoos um 1900 zu einer stattlichen Schankwirtschaft umgebaut wurde.

Im Wintergarten die große Toastmasterstafel: Wir stoßen auf die Sieger und die Veranstalter mit dem Brauhaus Spezial oder dem Brauhaus Original an, einem leckeren, milden Bier. Die Wände sind mit Brauereithemen bemalt, die Bedienung freundlich und schnell, das Essen ordentliche Hausmannskost.

Nachdem der Hunger gestillt und alles gesagt worden ist, gleiten wir satt und zufrieden nach einem erfüllenden Toastmasterstag auf der Autobahn zurück nach Berlin.

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