Eine hervorragende Geschäftsidee, der Businessplan ist fast fertiggestellt und nun steht die Präsentation vor potentiellen Geldgebern an. Präsentation? Da war doch noch etwas.

Ja, die Einladung zu den Steglitz Toastmasters. Die Organisation, bei der ich lernen kann zu präsentieren, Reden zu halten vor Publikum. Üben im geschützten Raum.

Und nun, noch drei Tage bis zur Präsentation.

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Es geht um eine Menge Geld – 300.000 Euro wollen die Business Angels gewähren – sofort nach der Präsentation wollen sie entscheiden, welches der drei Startups den Geldregen erhalten soll. Der Typ mit der Glatze hat uns immer wieder auf die Notwendigkeit angesprochen, präsentieren zu können. Und wir haben dankend abgelehnt, sind stattdessen an die Ostsee in Urlaub gefahren, haben uns schlichtweg gedrückt. Er hat uns vor der Situation gewarnt, ich höre seine eindringliche Stimme noch. Doch jetzt ist es für Üben zu spät. Ein niederländisches Sprichwort lautet: „Wenn hätte ich bloß da ist, dann ist habe ich weg“.

Das erleben wir als Rhetorik-Club häufiger.

Gäste besuchen uns und berichten von der Notwendigkeit in vier Wochen einen Vortrag halten zu wollen oder an der Universität ein Referat vortragen zu dürfen. Die alten Römer wußten es schon: „Poeta nascitur, Orator fit“. Dichter werden geboren, Redner werden gemacht. Die wenigsten Redner sind von Geburt an begabt. Für die meisten Redner ist ein Lernprozess, eine Frage der Übung. Wir können dies bei den Steglitz Toastmasters immer wieder aufs Neue beobachten. Ein neues Mitglied beginnt mit dem ersten Redeprojekt, dem Eisbrecher. Es stellt sich dem Club vor. Nach zehn Reden hält das Mitglied die letzte Rede aus dem Grundlagenhandbuch. Und jedes Mitglied hat sich entwickelt, hat Fortschritte gemacht, ist vertraut mit den Grundlagen der Rhetorik. Insoweit kann ich den alten Römern nur bepflichten und den Menschen zurufen: Nutzt die Möglichkeiten, die die Steglitz Toastmasters anbieten, damit kein Gründer Sorge haben muß, dass der Geldregen wegen einer schwachen Präsentation nicht ihm zuteil wird.

Wer diesen Zusammenhang verstanden hat, dem stehen auch als Startup-Unternehmer alle Türen zu möglichen Geldgebern offen.

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